Eine Sache verbindet Mozarts Requiem und seine sog. „Große Messe in c“ – beide Werke bleiben unvollendet. Der Tod raubte Mozart die Möglichkeit sein Requiem fertig zu stellen, bei der Messe sind die Gründe nicht so eindeutig. Spekulieren kann man jedoch, dass der Grund im Zeitgeist der Aufklärung liegen könnte. Der Habsburger Kaiser Joseph II. war ebenso ein Anhänger dieser Geisteshaltung wie der dem Komponisten vorgesetzte Erzbischof. Mozarts ausladende Messe scheint in den Zeitgeist nicht mehr zu passen. Im Gottesdienst sollte der Gemeindegesang die instrumentale Pracht ersetzen. So fand die einzige Aufführung zu Mozarts Lebzeiten bei seiner Reise nach Salzburg am 26.10.1783 in St. Peter statt. Danach lässt Mozart die Partitur ruhen, verarbeitet das Material des Kyrie und Gloria zu seinem Oratorium „Davide penitente“ KV 469 um. Bald wird er sich als freischaffender Künstler in Wien sehr erfolgreich der Oper widmen. Kirchenmusik spielt in seinen Kompositionen kaum mehr eine Rolle.
Auf der erwähnten Reise versuchte Mozart seinem Vater Leopold die Hochzeit mit Constanze Weber (4.8.1782 im Wiener Stefansdom) schmackhaft zu machen, die sowohl der gestrenge Vater als auch Wolfgangs Schwester Nannerl als unpassend empfanden. Die beiden mussten die Reise verschieben, da am 17. Juni 1783 ihr erster Sohn Raimond Leopold zur Welt kam. Die Reise war, was den Segen seiner Familie betraf, nicht von Erfolg gekrönt. Nicht einmal die Tatsache, dass Constanze ihren schönen Sopran in der Messe wundervoll präsentierte, konnte den Vater überzeugen…
Bis zu seiner Reise nach Salzburg hatte Mozart nur Kyrie, Gloria, Sanctus und das Benedictus vollendet. Schon das Credo liegt nur lückenhaft (1. Violine, Posaune und Generalbass) vor. Vom Osanna existierten nur einige Skizzen. Daraus folgt, dass die Musikwissenschaft ab dem 19. Jahrhundert das Werk immer wieder zu ergänzen versuchte.
In der Messe widmete sich Mozart der Fuge (Cum sancto spirito) auf wunderbare Weise. Die polyphone Welt seiner Vorgänger Bach und Händel erschloss er sich gemeinsam mit seinem Freund Baron von Svieten, der über eine reiche Sammlung verfügte, in gemeinsamen Sonntagen am Flügel. Jedoch ist er hier äußerst innovativ. Am Anfang verdoppeln die Orchesterstimmen wie gewöhnlich den Chor, um sich im Laufe der Fuge immer mehr voneinander zu lösen und einen eigenen Part zu bilden.
Das „Qui tollis“ erinnert in seiner Eindringlichkeit an Bachs „Crucifixus“ aus der h-Moll Messe, während der strahlende Beginn des Gloria wie eine Hommage an Händel anmutet. Auch hier modernisiert Mozart jedoch den Klang durch die Instrumentierung mit drei Posaunen, zwei Trompeten und zwei Hörnern.
Bei den großen Bravourarien im neapolitanischen Stil der beiden Sopranistinnen erkennt man Mozarts Neigung zur Oper.
Zu hören ist eine Bearbeitung von Richard Mauntner, Cambridge 1988, die im Carusverlag erschienen ist.
Jetzt schon vormerken:
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